De Tschinner - Unsere Menschen

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Unsere Mundart
De Tschinner

Mundartgeschichte aus der Wassergasse in Komotau etwa um 1918
Aus der "Komotauer Zeitung" Januar 1987, Seite 28

Es wor Winter und´n Kor seine Mutter hot´n  mit en Emailkannl zum Musch- Fleischer in der Bodgoss´ noch Schweinsblut gschickt.

Des Blut, mit in Millich eigewaachte Semml- oder Brotwerfln, e bisl  gereicherten Speck  un Meieroh, in de Rehr gebockn, wor e gut Mittochessn.

In dr Wossergoss hom de Bossn sich ene longe Tschinner, vun Gosthaus Kleeblaatl bis zum Assigboch gsaacht. Dr. Kor, mit Blukannl in der Hond nimmt Olaaf un drauf af de Tschinner.In dr Mitt reißts ihm de Baa unnern Hinnern weg, haut´n hie un des gonze Blut üwerm Gsicht.- De Leit hom Gschriern: "Hultsn Dokter, der verblutt sich doch." Dr Kor hot sich in den Durchenonner schnell verdrückt hot sich im "Kleeblaatl" ogewoschn un is schnell nuchemol zum Musch, weil se drhaam jo nischt zum Mittoch hättn. Af´s Tschinnern hot er ower desmol verzicht.

Die Wassergasse zweigte rechts von der Gerstnergasse, beim Strunz- Gasthaus "Zum goldenen Kleeblatt" (Kleeblaatl) ab und reichte bis zum Assigbach.

Übrigens: Carl Musch und seine Fleischwaren waren in Komotau stadtbekannt. Die Musch- Fleischerei war schräg gegenüber der Wohnung von Webmaster Helmut Mürling in der Badgasse. Weitere Firmen waren der Teuchner Bäcker (Teichner Bäck), der Schröpel Pimper, der Teuchner Kaufmann, das Gasthaus Freischütz und die Frank- Traffik, letztere direkt neben meinem Wohnhaus.
 
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