Eishockey - Unsere Menschen

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Sportgeschehen
Der Eishockeyplatz in den 30er Jahren. Links der Stadtturm, Mitte die Jahnturnhalle,
rechts die evangelische Kirche. Davor der öffentliche Schleifplatz.
Eishockey
auszugsweise aus der Komotauer Zeitung1/1997
von Ernst Martini
Komotau spielte, neben anderen Sportarten, im Eishockey eine herausragende Rolle. Auf Vereinsebene war Eishockey als Abteilung des DFK (Deutscher Fußballklub) Komotau organisiert. Als "Sponsor" förderte die im Komotauer Land ansässige Familie Hohenlohe - Langenburg den Eishockeysport. Die Zwillingsbrüder Karl und Rudolf wirkten als hervorragende Verteidiger in der Eishockeymannschaft mit.
Mitte der dreißiger Jahre hatte der DFK Komotau ein Eishockeyteam, das auf Grund seiner Spielkultur überregionales Aufsehen erregte. Die Komotauer waren ein ernstzunehmender Gegner des Troppauer EV, bis dahin der stärkste deutsche Eishockeyklub Böhmen und Mährens. Der Eishockeysport nahm innerhalb Europas in unserem Vaterland schon immer eine Spitzenposition ein.
In der Saison 1937/38 wurde die bisherige Achterliga erweitert, man spielte in zwei Gruppen zu je sieben Mannschaften, wobei in einem Entscheidungsspiel unter den beiden besten Mannschaften der Meistertitel vergeben wurde. Unter den deutschen Vereinen hatte sich der DFK Komotau- mit Verstärkung von auswärts- inzwischen so in den Vordergrund gespielt, daß man nicht an ihm vorbei kam. Es galt, in die vergrößerte Liga einen zweiten deutschen Verein aufzunehmen. Der DFK wurde der Gruppe B zugeteilt. Gegner waren Sparta Prag, DSK Trebitsch, Stadion Budweis, LTC Pardubitz, sowie die slowakischen Vertreter VS Preßburg und Tatry Poprad.
In der jeweiligen Gruppe spielte jeder gegen jeden je eine Partie, wobei alle Teams dreimal zu Hause und dreimal auswärts antreten mußten.
Der DFK spielte in Preßburg und Poprad, in Komotau mußte man gegen Sparta Prag antreten. Doch gegen den Eishockeyriesen hatten unsere Spieler keine Chancen. Trotz tapferer Gegenwehr verloren sie 0:5. Gegen Pardubitz aber legten die Komotauer los. Es war ein klarer 5:1 Sieg.
Leider war die Saison nach vier Spielen zu Ende, denn es setzte starkes Tauwetter ein. Kunsteisstadien gab es nur wenige. Für die normalen harten böhmischen Winter war dies kein Problem. Normalerweise wurden die vier Tennisplätze an der Jahnturnhalle mit Wasser bespritzt. Die Kälte taten dann von selbst das Erforderliche.Die Eishockeymannschaft in Spielerkleidung. Hinten Mitte mit Kopfbedeckung die Rothenhauser Prinzen.
Besonders hervorgetan hat sich als Schiedsrichter Alexander Zemann (Berufsfotograf) und die drei Kanadier Craigton, Campell und Preus. Den Stamm bildeten die Torhüter  Bier und Klemm, die Brüder Karl und Rudolf Hohenlohe als Verteidiger, die Stürmer Kravagne, Ulrich, Taubner und Hammer; dazu kamen die Brüder Heinz, Michel, und Dr. Wischofsky aus Troppau, Skalitzky und Hloschka aus Olmütz, Torhüter Kanhäuser und Hein aus Prag, ferner Wachal, Smetana und Pokorny.
In den Jahren von 1938 bis 1945 spielte die Komotauer Eishockeymannschaft ausschließlich gegen deutsche Vereine des Sudetenlandes. Diese waren ihr meist weit unterlegen.
S.D. Karl Prinz Hohenlohe- Langenburg, der letzte Kapitän unserer Mannschaft, schreibt in der Komotauer Zeitung Folge 4/ 1972: "Die Komotauer Eishockeymannschft war in den letzten Jahren vor 1945 Meister des Deutschen Eishockeyverbandes im Sudetenland und spielte als solcher in der Liga (der obersten Spielklasse)..... Die Komotauer Mannschaft war sehr erfolgreich und es war für mich sportlich eine sehr schöne Zeit. Ich möchte diese unvergeßlich schönen Jahre in der Heimat nie missen. Mit den alleraufrichtigsten Grüßen Karl Prinz Hohenlohe."


Die Eishockey Auswahl: Von Links: Hammer, Hendrych, Hein, Prinz Karl Hohenlohe, Prinz Rudolf Hohenlohe,
Ullrich, Focka, Unten: Seifert, Taubner. Unten: Womatschka, Dr. Wischofsky, Seifert, Taubner, Seemann Nand.
Die Eishockeymannschaft in Spielerkleidung. Hinten Mitte mit Kopfbedeckung die Rothenhauser Prinzen.
Eislauf am Jahnplatz. Scherenschnitt von K.H.Wagner

 
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