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Deutsch-Tschechische
-Geschichten
verfilmt und
neu erzählt
Einen mehr als spannenden Filmabend mit dem Titel Supernova erlebten rund 50 Studenten und Interessierte im Evangelischen Bildungswerk Bayreuth. Moderiert von Horst-Peter Wagner, einem maßgebenden Mitorganisator, zeigten Louisa Diederichs und Justus Haufe das Ergebnis ihres Videoprojekts Supernova dem sehr fachkundigen Publikum. Im Rahmen ihres Bachelorstudiums Medienwissenschaften und Medienpraxi haben sie deutsch-tschechische Geschichten verfilmt und neu erzählt.
Ihre Arbeit bestand darin, sich mit den Geschichten derjenigen zu beschäftigen,
welche vor über 70 Jahren in Prag, Sternberg, dem Altvatergebirge oder Hohenelbe lebten. Im Laufe der Projektzeit traf die Neugier der Jungen auf die Erfahrungen der Alten. Flucht und Vertreibung aus dem Sudetenland war das Thema zahlreicher Gespräche, die zwischen den Teilnehmern stattfanden. Erinnerungen an die Orte der Kindheit, das Ende des Krieges sowie die Erzählungen über das Finden eines neuen Zuhauses in Deutschland bildeten die Grundlage, aus der vier Kurzfilme entstanden.
Die Motivation zum Projekt ist ein vielschichtiger Austausch zwischen Generationen, welcher die Barrieren der Räumlichkeit, der Vorurteile und der Sprache überwindet. Die besondere Form der Aufarbeitung traumatischer Erlebnisse und das Reflektieren der Geschichte aus mehreren Blickwinkeln, ermöglicht es uns die Gegenwart zu verändern. Die Hauptbeteiligten setzten sich aus deutschen und aus tschechischen Studenten zusammen.
Dieses vernetzte mehrsprachige Projekt wurde in vier Kurzfilmen gezeigt. Vielleicht ist die Bezeichnung „Film“ etwas einseitig benannt. Bilder und Videos zu den Aussagen der Zeitzeugenerzählungen trifft wohl das Motto „Deutsch-Tschechische Geschichten“ verfilmt und neu erzählt zutreffender.
Der erste Film war von Veronika Kupková – Ihr Interviewpartner war Kristian Ehinger, geboren 1938 in Hohenelbe. Der zweite Film war von Radka Vavroušková und Irena Cejpová, zwei Studentinnen aus Prag, die die Lebenserinnerungen von Anna Weber bzw. die Erzählungen ihrer Tochter Astrit Förster aus Pegnitz wiedergaben. Die Aufnahmen stammen von Vitek Kohout, einem Kommilitonen der beiden. Michal Urban hat mit Ondřej Marek den dritten Film mit Elisabeth Kees, geboren in Thomasdorf, Krs. Freiwaldau im Altvatergebirge erstellt. Der vierte Film war von Ludmila Tomášková, die ihre Doktorarbeit über die vertriebenen Sternberger schreibt und die Udo Krumpholz interviewte und die Aussagen verfilmt hat.
Es sind Geschichten und keine Geschichte, wobei die Geschichten dann auch wieder Geschichte werden.
Und es kam an. Dies zeigte die sehr offene, leidenschaftliche, zum Teil auch kontroverse Diskussion zwischen den Filmemachern und den Besuchern.
Man ging nach dem Filmabend nicht heim, sondern setzte die Diskussion noch sehr lange fort. Unterstützt von guter Versorgung, auch mit tschechischen Suppen, sehr gut zubereitet von Studentinnen, blieben die meisten Teilnehmer Dies zeigte die gelungene Thematik und den spannenden Inhalt des Filmabend nochmals deutlich auf.
Manfred Kees
23.08.2016
 
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